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Neuigkeiten
07.05.2018, 18:00 Uhr | Monika Thamm
Besuch einer Einrichtung für betreutes Wohnen von Menschen mit psycho-sozialen Beeinträchtigungen der Pinel gGmbH
 

Am Dienstag, den 24.4., besuchten Mitglieder des OV Schöneberger Westen das Wohnhaus der Pinel gGmbH in der Dominicusstraße 5. Die Veranstaltung begann mit einer kurzen Führung zur Baustelle eines Wohn- und Verwaltungskomplexes auf dem Gelände. Nach Fertigstellung des Neubaus und Renovierung des alten, bereits bewohnten Hauses wird das künftige Centre Philippe Pinel ein zentraler Betreuungs- und Wohnort für ca. 70 Menschen mit psycho-sozialen Beeinträchtigungen werden. Außerdem werden hier die bislang verstreuten Verwaltungseinrichtungen der Pinel gGmbH zusammengeführt.   

Der Geschäftsführer der gemeinnützigen Einrichtung, Herr Gander,  und der stellvertretende Leiter des Wohnhauses, Herr Gollnow, stellten die Struktur und die Ziele der gGmbH vor.

Ein ganz kurzer Abriss zum Namensgeber der Stiftung: Philippe Pinel war ein Arzt und Theologe in der Zeit der Französischen Revolution Endes des 17. Jahrhunderts. Nach seiner Überzeugung sollten Menschen, die damals als verrückt und auch gefährlich für die Gesellschaft galten, nicht in unwürdigen Gefängnissen untergebracht werden. Seine These lautete: Nehmt den Menschen in seiner Ganzheit wahr. Und das bedeutete für ihn, diese behinderten Menschen in ihrer körperlichen und sozialen sowie seelischen und religiösen Existenz anzunehmen  und zu achten. Nicht die Leistungsfähigkeit im Sinne eines Funktionierens in der Gesellschaft, sondern die Eingliederung in die Gemeinschaft war für Pinel ein ebenbürtiges Ziel – das war quasi der Vorläufer unseres heute verwendeten Begriffs der Inklusion und dessen Umsetzung. Und damit ist auch – so betonten Herr Gander und Herr Gollnow – das Leitbild der Pinel gGmbH formuliert.

Für die 16 Besucher der Veranstaltung wurde das in den Vorträgen und in der darauf folgenden Fragestunde deutlich:  Engagement und Empathie für die Klienten gehören unverrückbar zur Betreuung. Selbstverständlich ist es ein Ziel, den dort lebenden Menschen alle Hilfen und Unterstützungen zu geben, damit sie – im besten Falle ein völlig unabhängiges Leben führen können. Für jene, bei denen das nicht möglich ist, ist die Dominicusstraße 5 ihre Heimat, ihr Zuhause. Auch deshalb werden sowohl der Neubau als auch der Altbau so gestaltet, wie es den heutigen Wünschen und Vorstellungen entspricht: Nicht Wohngemeinschaften mit 4 bis 6 Bewohnern werden der Regelfall sein, sondern kleine Apartments für ein bis zwei Bewohner werden künftig angeboten. Auch damit soll dem Gedanken einer möglichst umfangreichen Selbstbestimmung für die behinderten Menschen umgesetzt werden – keine leichte und immer problemlose Angelegenheit, aber eine Aufgabe, der sich alle Angehörigen der gemeinnützigen Gesellschaft verpflichtet fühlen.